|
"projekt glück"
Nachdem
der Glückskeks zunächst als Behausung kleiner Alltagsweisheiten
interessant erschien, zog schon bald das äußere Erscheinungsbild des
Kekses stärker die Aufmerksamkeit auf sich als dessen Innenleben. Die
Form, die Farbe, seine Oberflächenbeschaffenheit galt es näher zu
untersuchen. Das anvisierte Ziel wurde ein überdimensional großer
Glückskeks, das war der anzustrebende Glückzustand! Das Backen in
Größe gestaltete sich komplizierter als erwartet. Es fehlte der mit den
notwendigen Eigenschaften ausgestattete Teig. So entstand einen Sommer
lang eine Versuchsreihe, um den für den angestrebten Großkeks optimalen
Teig zu entwickeln. Vielversprechende Teigrezepte wurden modifiziert,
nicht geeignete wieder verworfen. Zu jedem Teig wurden die Ergebnisse
akurat auf entsprechenden Versuchsanweisungen dokumentiert, so dass
nachvollziehbar bleibt, welcher Teig welche Eigenschaften aufwieß und
zu einem späteren Zeitpunkt eventuell auf die Ergebnisse erneut Bezug
genommen werden kann. Das Ergebnis der zahlreichen Backversuche war
eine Ansammlung verschiedenster Kekserscheinungen: kleine, große,
filigrane, klumpige, mehlige, fettige, schöne, hässliche, zerbrechliche
und mit Hilfe von Drahtmodellen konstruierte. Es wurden die
verschiedensten Glückszustände sichtbar.
Patrick Borchers
|
|